Hallo zusammen,
ich habe damals auch ein Auto für einen Bekannten gekauft, welches länger beim Händler stand und auch öfters im Winter zur Probe gefahren wurde. Es wurden alle Flüssigkeitsstände gecheckt, es hatte einen Ölstand bis kurz vor Max. und ich machte mich auf den Heimweg. Die ersten 200-300 km nach Kauf wurde der Motor schonend gefahren und mein Bekannter rief mich nach 14 Tagen an und meldete mir auch einen gewaltigen Ölstandsabfall (kein Öl am Motor zu sehen). Nach Rückfrage an meinen Schrauber mit Hintergrundinfo's zum Wagen sagte mir dieser, das es schon sein kann.
Das Öl im Wagen nimmt bei kurzen Laufzeiten Kraftstoff und Wasser auf, dieses wird bei längerer Fahrt und passenden Motortemperaturen ausgekocht und der Ölstand sinkt. Sollte der letzte Ölwechsel 10tkm her sein, dann am besten mal nen' Ölwechsel machen und dann den Ölstand auf Max. auffüllen + bei Tankstop's beobachten. Bei normaler Fahrt und normalen Drehzahlen sollte bei normalen Motorverschleiß der Ölverbrauch bei 0,2-0,3l auf 1tkm liegen. Bei scharfer Fahrt mit hoher Drehzahl mit heißem Motor kann auch die doppelte Menge verbraucht werden, hier sind Ventilschaftdichtungen und Ölabstreifringe beteiligt. Opel selbst sagt bis 1,5L auf 1tkm noch als normal. Sollte der Wagen ein "Altherrenfahrzeug" sein, sollte auch der Motor erst mal neu eingefahren werden.
Habe selbst ein solches Fahrzeug mal gekauft, brauchte erst mal 2-3tkm, bis der Verbrauch an Benzin bzw. Öl und die Fahrleistungen meinen Erwartungen entsprachen. Es waren die Kolben- und Ölabstreifringe, welche am Kolben wie festgebacken waren. Die Kompression war schlecht und erst nach einer Lösungskur (Zündkerzen raus und etwas Caramba übers Wochenende rein) und ein wenig Öl als Abschuß hinein, bevor die Kerzen wieder rein kamen. Die Kompression vor abschließender Öleinspritzung lag bei +3bar bei allen Zylindern und der Verbrauch Öl/Benzin sank um 0,5L bzw. 1,7L. Man sollte erst diese Möglichkeiten ausschließen, bevor man die Maschine in Grund und Boden verdammt. Manchmal sind einfach nur die falsche Pflege oder Handhabung der Vorbesitzer schuld, die sich ev. noch rückgängig machen lassen. Bitte auch von unten mal schauen, ob Ölablaßschraube und Ölfilter dicht sind und nicht Öl auf den Untergrund tropft. Und auch die Viskosität des Öl's hat einen Einfluss auf den Verbrauch. Ältere Motoren sollten nicht mit zu dünnem Öl gefahren werden, zumal sie meist schon höheren Verschleiß haben und das Öl kaum noch dichten kann.
Ich drücke dir die Daumen, dass es nur diese oder ähnliche Kleinigkeiten sind.
Viele Grüße...Fred