Glühkerzen sitzen fest

  • #1

    Hallo allerseits,


    komme auf ein früher von mir hier angesprochenes Thema der festsitzenden Glühkerzen bei meinem Omega B Bj, 2002 zurück und biete hiermit eine vermeintliche "Lösung" des Problems aus meiner Erfahrung/Dummheit an:


    1.


    Hatte zu Anfang den Wagen bei meiner vertrauenswürdigen und langjährigen Fachwerkstatt (nicht Opel). Die haben mit 15 Nm versucht die Stifte rauszuschrauben und aufgegeben, da es nicht klappte. Die Rede war von Zylindekopf rausbauen, nach Münster einschicken etc. etc. die Story ist allseits bekannt. Kosten von 1000 Euro schwebten im Raum. Bei einer neuerlichen Anfrage bei Opel schwebten sogar Kosten bis 2000 Euro im Raum, hielt ich für unseriös.


    2.


    Habe 2 Winter ! einschließlich Nebensaisonen) überstanden indem ich den Wagen am Hang in der Nähe meines Hauses parkte und so mit Rollhilfe einwandfrei starten konnte. Am Ende waren wohl alle 4 Glühkerzen defekt.


    3.


    Habe nun selbst einen Ausbauversuch unternommen. Die Kerzen mit LM-40 (nicht WD-40!) eingesprüht und über eine Nacht stehen lassen. Dann mit Drehmomentschlüssel rausgeschraubt. Ich war überrascht, dass die sich relativ einfach rausschrauben ließen und konnte nicht nachvollziehen welches Theater die von mir befragten Fachleute zuvor darüber angestellt hatten.


    4.


    Was war geschehen: ich hatte Nm mit kpm verwechsekt und versehentlich mit 15 kpm statt mit 15 Nm rausgeschraubt, hatte also das 10-fache des "erlaubten" Drehmoments eingestellt. Dies habe ich erst hinterher kapiert. Bei allem Unverstand Glück gehabt, die Kerzen waren jedenfalls draußen.


    5.


    Beim Reinschrauben habe ich allerdings ebenfalls mit 15 kpm statt der erlaubten 15 Nm auf der Beru-Packung gearbeitet, habe jedoch nach Gefühl das Festziehen abgebrochen bevor ein Klicken vom Drehmomentschlüssel zu hören war, zum Glück.


    6.


    Ich hab dem Drehmomentschlüssel nicht geglaubt und angenommen, dass er im extrem niedrigen Drehmomentbereich (15 Nm) nicht richtig funktioniert. Habe deshalb mal mit einer Kofferwage mit 3kp in 0,5 m (dies entspricht 15 Nm) den Drehmomentschlüssel getestet und festgestellt, dass er tatsächlich bei 15 Nm leise klickte und in Ordnung war. Dieses leise Klicken hate ich bei meinen vorausgegangenen Raus-/Reinschrauboperationen völlig überhört.


    7.


    Die von mir daraus weitergeleitete Erkenntnis bzw. Fragen:


    15 Nm sind fast garnichts !!!! Bei welchem Drehmoment reißen die Kerzen wirklich ab? Das Abbruchdrehmoment wird üblicherweise mit 35 Nm angegeben. Ich schätze, dass ich durchaus mehr als ca. 8 - 10 kpm = 80 - 100 Nm angewandt habe und es ist nichts passiert (Zufall????).




    Mein Probem war "wundersamerweise" ? gelöst und ich habe die 1000 Euro gespart. Weitere Meinungen zu diesem Thema wären von generellem Interesse für Betroffene.


    Beste Grüße,


    Glowplug

  • #2

    Ich kenne deinen alten Beitrag nicht, aber egal.


    Zum Lösen von Schrauben oder auch Glühkerzen etc niemals einen Drehmomentschlüssel verwenden. Damit machst du jeden Dremo auf Dauer kaputt. Ausserdem gehen die "normalen" linksrum eh nicht. D.h, sie knacken also nicht beim Lösen einer Schraube. Beim Lösen gibts eh nur zwei Möglichkeiten: Los oder ab.
    Zu deinem Rostlöser: Daß WD40 nicht zu den besten gehört wurde vor Jahren schon mal in einem Test einer Oldtimerzeitschrift (war glaub "Markt") aufgezeigt.
    Der damalige Testsieger war von Liqui-Moly. Von denen gibt es zwei verschiedene. Der günstigere war der bessere.


    15NM sind wirklich nicht viel. Das zieht man mit nem normalen Schraubenschlüssel aus dem Handgelenk. ;)

  • #3

    Hallo Fuzzy,
    vielen Dank für Deinen Beitrag. Habe mit den defekten Glühkerzen im Schraubstock mal versucht bei welchem Drehmoment die abreißen. Dabei habe ich festgestellt, was Du berichtest, dass Drehmomentschlüssel als Sicherheit nur zum Festziehen von Schrauben dienen und nicht zum Lösen (obwohl man damit je nach Fabrikat natürlich auch Schrauben lösen kann).
    Habe dann eine Kerze tatsächlich zum Abreißen gebracht, jedoch bei einem (nicht gemessenen) Drehmoment das weit über 35 Nm gelegen haben muss. Der Schraubstock wurde bei diesem Versuch fast aus seiner Verankerung auf der Werkzseugbank gerissen.
    Mein Resume:
    Mit dem Ausbau von Glühfingern bei einem Drehmoment von 15 Nm aufzugeben und nach Zylinderkopfausbau und Verschickung etc, zu rufen ist reiner Humbuck. Man sollte sich das von keiner Werkstatt aufschwätzen lassen. Ich wette, dass kein Glühfinger beim Omega sich mit einem Drehmoment von 15 Nm oder sogar dem angeblichen Bruchdrehmoment von 35 Nm herausdrehen lässt !!!!!!! Die Hersteller müssen natürlich gehörige Sicherheit in ihre Specs einbauen, was verständlich ist.
    Beste Grüße,
    Glowplug
    PS mein erster Beitrag stammt aus 1/2010 unter dem Thema "Glühkerzen sitzen fest und lassen sich nicht herausschrauben". Hat einen längeren Thread erzeugt.

  • #5



    :D


    Das WD - 40 nicht das beste ist, ist glaub ich allgemein bekannt! Allerdings bin ich persönlich bis dato immer gut damit klar gekommen.


    Zu den Glühkerzen...da sollte man schon aufpassen womit man sie fest zieht :D Aber das die sich so dermassen fest fressen hab ih auch noch nicht gehabt 8|
    Finde es aber super, das Du dann doch noch einen Lösungsansatz gepostet hast, nach so langer Zeit ;)

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