Hallo zusammen...
da ich momentan überhäuft werde von Anfragen über OEM (original Serienräder) Räder von Opel, gestalte ich mal in liebervoller Handarbeit einen kleinen Räder Ratgeber!
Dieser Radgeber bezieht sich ausschliesslich auf original Opel-Räder und ist nicht auf Zubehörräder übertragbar! Also, auf was ist zu achten, wenn ich Felgen aus dem Serienprogramm von Opel verwenden möchte?
1. Einpresstiefe: Beim Omega ist, wie schon mehrmals im Forum erwähnt wurde, bei einer ET von 39 Schluss! Bei einer ET von mehr als 39 sind Umbaumaßnahmen in Form von Spurplatten nötig.
2. Mittenbohrung und Lochkreis: Der Omega hat eine Mittenbohrung von 65,1 mm und einen Lochkreis von 110 mm. Somit ist es schonmal rein theoretisch möglich, Felgen mit diesen Maßen zu verwenden. Jedoch ist Opel mittlerweile bei vielen Rädern (Insignia, Astra J) auf einen Lochkreis von 105 bzw. 115 und einer Mittenbohrung von 56,6 bzw. 70,27 umgestiegen. Diese sind dann nicht mehr für den Omega geeignet!
3. Traglast: Da hat es sich Opel ziemlich einfach gemacht. Es gibt 2 unterschiedliche Traglastgrenzen. Diese sind an der Anzahl der Befestigungsschrauben erkennbar. Diese betragen 4 oder 5. Die 4er Variante fällt ja beim Omega schon mal aus rein baulichen Gründen hinten runter, da der Omega B nur die 5er Variante hat! Wie es beim Senator und Omega A ausschaut, kann ich leider nicht sagen. Meine Erklärung bezieht sich auf die 5er Variante des Omega B.
Die Felgen sind auf eine höchst mögliche Traglast ausgelegt. Das heißt, dass diese Felgen damals so konstruiert wurden, dass diese ein und die selbe Traglast aufwiesen, egal ob Corsa, Astra, Vectra, Zafira oder eben Omega. Corsa, Astra und Vectra-Felgen sind somit von der Traglast überdimensioniert.
Aber warum ist das nun so? Ganz einfach: Vor jeder Serienfertigung muss von jedem neuen Radtyp eine sogenannte Biege-Umlaufprüfung (schreibt die Qualitätskontrolle vor) gemacht werden. Diese Prüfung bescheinigt ganz einfach, dass dieser Radtyp eine gewisse Distanz (das sind nach momentanen Stand 3 Millionen simulierte Kilometer) ohne Schäden bei voller Belastung überstehen. Also macht es Opel so, dass eben das schwerste Fahrzeug als Referenzwert genommen wird, für dieses Fahrzeug die Biege-Umlauf Prüfung vollzogen wird und dann automatisch für sämtliche Baureihen, die kleiner als der Omega sind, freigegeben werden. Somit spart man sich die regelmäßige Prüfung eines Radtypes für jede einzelne Baureihe! Denn was auf dem Omega 3 Millionen Kilometer hält, wird erst recht auf dem Astra, Vectra, Corsa usw. halten. Vorrausgesetzt, es tritt kein Materialschaden auf! Somit ist die Traglast Modellübergreifend kein Problem!
Jedoch gibt es da einen entscheidenten Hacken! Die Tragfähigkeit eines Radtypes wird stark durch die Wandstärke der Radschüssel, den Flansch und die Dicke der Speiche bestimmt. Während die Wandstärke von Opel-Rädern im Bereich von 3,5 - 4,5 mm liegt, variiert die Speichenstärke entscheidend. Und somit kommt der Bremssattel ins Spiel. Da dieser unterschiedliche Maße modellübergreifend aufweist, ist unbedingt auf den Bremsenfreigang zu achten! Das heißt, dass der Bremssattel nicht innen an der Speiche des Rades schleifen darf. Was wiederum bedeutet, dass, auch wenn die Tragfähigkeit stimmt, die Räder nicht auf den Omega passen, weil die Speiche des jeweiligen Radtypes zu dick ist und somit der Bremssattel an der Innenseite der Speiche schleift! Dann wäre wiederum wie bei der ET Spurplatten nötig, um den Freiraum von Speiche und Sattel zu gewährleisten.
4. Radschrauben:Bei ca. 80% aller Opelrädern sind Stahlbuchsen in die Befestigungsbohrung der Felgen eingegossen. Dies dient dazu, dass die original Befestigungschrauben der Stahlräder gleichfalls für die Aluräder benutzt werden können.
5. TÜV Abnahme: Soweit bereits im Fahrzeugschein die Reifengröße (z.b. 225/45 R17) und Felgengröße (z.B. 7,5 x17 Zoll) eingetragen sind, sollte seitens des TÜV´s keine Einwände geben wegen Abnahme.
Dieser Radgeber bezieht sich nur auf OEM-Räder und nur auf Felgen! Für passende Reifen ist jeder selber verantworllich, dafür gibt es ja den Umbaukatalog.
Dieser Radgeber wurde nach besten Wissen und Gewissen erstellt. Für Fehler wird keine Haftung übernommen. 
MfG
Rico
