Subwoofer Selbstbau im Omega B 2000

  • #1

    Subwoofer Selbstbau im Omega B


    Im Omega ist ja bekanntlich sehr viel Platz. Sogar in meiner Limo könnte ich problemlos 3 Leichen verstauen :D
    Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, einen geeigneten Subwoofer für den Kofferraum zu bauen, da ich dies bisher in all meinen Fahrzeugen gemacht habe. Im Folgenden werde ich meinen Aufbau schildern, den ich hier allerdings für meinen Winter-Omega relativ preisgünstig und „klein“ gehalten habe.


    Die Gehäusekonstruktionswahl:


    Grundlegend kann man zwischen den 2 großen Arten Bassreflex und Geschlossen wählen. Alles andere (Bandpass, Transmission, etc.) wäre mit zuviel Platz- und Rechenaufwand verbunden. Ich wollte es im Omega einfach halten. Aus diesem Grund habe ich mich für ein simples Bassreflexgehäuse entschieden. Dementsprechend fällt hier natürlich auch der Bass aus (Mac Audio STX 12), welcher per Gehäusevolumenberechnung Verwendung findet. Das Gehäuse, welches ich mir hier erbaut habe, hat ca75L Volumen. Ein sehr großer Wert für diesen lauten Woofer:


    http://www.mac-audio.de/filead…ad/Produkte/STX_Serie.pdf


    Ein geschlossenes System ist immer das Bessere, denn es gibt nichts Präziseres und Schnelleres, jedoch benötigt man viel mehr Power um auf die Lautstärke eines Bassreflex zu kommen. Zudem gibt es nur tiefe Schläge, wenn das Gehäuse dementsprechend groß ist und ausreichend Leistung vorhanden ist. Der rückwärtige Schall beim geschlossenen System stellt nämlich einen Widerstand gegen den Woofer dar, da dieser nicht entweichen kann. Mit einem Bassreflexsystem hingegen, kann man viel leichter sehr laute und dröhnende Bässe produzieren, ohne eine starke Endstufe besitzen zu müssen, leider nur sehr träge und unpräzise. Die Entscheidung welches System hier jeder bevorzugt, liegt am Musikgeschmack und am subjektiven Klangempfinden. Ein Bassreflexsystem auf 4 Ohm (Viel günstiger) kann ebenso laut sein, wie ein Geschlossenes auf 1 Ohm. Es kommt einfach mehr raus, da der rückwärtige Schall durch die ventilierte Gehäusekonstruktion zusätzlich genutzt wird. Ich möchte allerdings klangtechnisch vom geschlossenen System, trotz hoher Resonanzfrequenz und Leistungsdurst nicht mehr weichen. Selbiges System verbaute ich deshalb in meinem Sommerfahrzeug. Im Omega aber reicht mir ein Bassreflexsystem vollkommen aus.


    Die Materialwahl:


    Holz:




    Generell gilt, Rohspan und MDF sind die praktischsten Hölzer zum Boxenbau. Relativ günstig und leicht zu verarbeiten. Alles andere ist viel zu teuer/schwer/unpraktisch. Keine beschichteten Platten verwenden, diese lassen sich schlechter verleimen. Ich habe mich für 19mm Rohspan entschieden. Absolut günstig, mittelschwer und dick genug, um ohne Vorbohren Schrauben dichtend einzudrehen. Die Kanten haben ausreichend Auflagefläche zum verleimen und verzeihen grobe Toleranzen beim Zuschnitt. Habe für mein gesamtes Holz keine 12 EUR mit Zuschnitt im Baumarkt gelassen. Die Kiste wird so oder so sehr schwer werden, was mich aber im Omega absolut nicht stört, denn der Arsch kann ruhig im Winter weiter runter kommen. Also direkt richtig dickes Holz nehmen. Das Volumen vermindert sich dadurch nur minimal!


    Dämmung:




    Ob Muhwolle, Sonofil, Visaton oder Noppenschaumstoff – es kommt immer auf das Gehäuse und die Größe drauf an! Ein geschlossenes System braucht nicht unbedingt gedämmt werden, kann aber im Falle von über 40 Litern noch präziser arbeiten. In meinem Fall (Bassreflex) habe ich zu Sonofil Dämmung gegriffen - gibts günstig bei Ebay. Diese Dämmung vergrößert das Volumen virtuell bis zu 30-35 % und wird normalerweise komplett im Gehäuse verteilt. Da ich aber schon ein großes Volumen habe, reicht es lediglich an den Wänden aus. Der Bass arbeitet dadurch etwas sauberer, dröhnt weniger, verliert aber auch an Geschwindigkeit. Man kann ein geschlossenes Gehäuse auch prima komplett mit Muhwolle auffüllen – aber auf die Menge und die Leistung kommt es an. Normalerweise ist Muhwolle aber nur was für den Mitteltonbereich. Durch Muhwolle vergrößert sich auch das Volumen des Gehäuses. Hier hilft nur Probehören! Bassreflex und Bandpassgehäuse werden nur teilweise mit Dämmung ausgestattet, das wird umso schwieriger, damit diese Gehäusearten auch vernünftig klingen. Gerade bei Bandpassgehäusen muss mit Prozenten gerechnet werden. Das umgehe ich aber mit der Bassreflex-Gehäusedämmung. Ich würde generell jedes Gehäuse etwas, und wenn es nur die Wände sind, dämmen. Wobei bei diesem Thema, wie auch bei vielen anderen, jeder etwas anderes meint.


    Schrauben:




    Ich habe für die Verbindung zwischen allen Gehäusewänden Spaxschrauben 3,5 x 50 (verzinkt, Senkkopf) genommen, um nicht vorbohren zu müssen und um eine sehr tiefe, stabile Verbindung zu schaffen. Für Woofer und Terminals müssen andere Schrauben benutzt werden, je nachdem was man verbaut.


    Leim, Kleber:




    Ponal Expressleim für die Kanten ist eine gute Wahl!
    Heisskleber findet gute Verwendung beim anbringen des Aussenteppichs und der Dämmung.


    Dichtung:




    Acryl oder Silikon muss ausreichend vorhanden sein, um den Innenraum abdichten zu können. Ich würde hier nicht sparen, denn gerade ein geschlossenes Gehäuse profitiert von seiner Dichtigkeit was den Klang und die Genauigkeit angeht. Auch beim Bassreflex sollte alles dicht sein, um keine störenden Pfeif- und Nebengeräusche zu entwickeln. Bei hochwertigen Bässen ist auch ein Dichtband im Lieferumfang enthalten, welches zwischen Chassis und Gehäuse geklebt wird, um den Lautsprecher abdichtend einzuschrauben. Ist das nicht zur Hand, hilft Tesa Moll Band in der entsprechenden Breite aus dem Baumarkt.
    Der Aufbau:
    Zunächst habe ich mir eine grobe Zeichnung erstellt, wie ich das Gehäuse in etwa aufbauen möchte:




    Die Maße habe ich im Kofferraum selbst ermittelt. Diese zeigen die maximale Größe, welche unter die Hutablage passt.




    Als nächstes habe ich das Gehäusevolumen berechnet, um auf meine 75 L zu gelangen. Hierzu muss dann lediglich die Frontwand weiter nach innen versetzt werden und zwar um den jeweiligen cm-Wert, den man aus einer Volumengleichung rausbekommt.
    ACHTUNG: Beim Volumen immer die Innenmaße nehmen! 1000 cm³ wären dann logischerweise 1 Liter. In meinem Fall hat die Kiste Außenmaße von 92 cm breit, 40 cm hoch und 44,5 cm tief. Wäre dies mit 19mm (Abziehen!) Rohspanplatten aufgebaut, komme ich auf ein Gesamtvolumen von ca 130 L! [(88,2 x 36,2 x 40,7) / 1000].


    Um auf 75 L zu gelangen, verschiebe ich die Frontwand nach innen auf eine innere Tiefe von ca 23,5 cm. [(88,2 x 36,2 x 23,5) / 1000] = 75,03
    Die so entstandene ungenutzte Fläche, schräge ich an den Seiten ab. Das sieht ganz gut aus und passt zudem noch viel besser hinter die Rücksitzwand.
    Die Frontwand schneide ich schon mal anhand der technischen Daten des Woofers, sowie den beiden Bassreflexrohren zurecht:




    Dann wird die Frontwand auf die innere Tiefe von 23,5 cm in das Gehäuse geschraubt:




    Anschließend schräge ich noch die Seitenwände ab:




    Zwischendurch habe ich auch schon mal die Sache im Kofferraum kontrolliert:






    Das fast fertige Gehäuse wird durch einen passenden Deckel verschlossen. Vorher die inneren Kanten mit Acryl/Silikon abdichten und auch nicht das Loch an einer passenden Seitenwand für das Anschlussterminal vergessen.








    Zum Schluss wird das Gehäuse schön mit passendem Filz beklebt und die Chassis eingepflanzt:







    Zuletzt wird die Kiste schön mit Antirutschmatten in den Kofferraum geklemmt:







    Ab heute kann mans dann wieder an jeder Ampel krachen lassen :D
    Die Angelegenheit sieht richtig gut aus und verzammelt nicht so den originalen Look des Kofferraums. Darüber hinaus ist die Kiste jederzeit leicht rein- und rausnehmbar und verschwendet nicht zuviel Platz im großen Kofferraum.


    Postet hier auch gerne eure Eigenbauten, sowie Hifi-Tuning Projekte im Omega B :)

  • #2

    Ein dickes lob von mir,sehr schöne arbeit die du da gemacht hast, und die bilder sprechen für sich. Respekt kann ich nur sagen, ich kaufe meine subwoofer immer fertig,an nen selbstbau habe ich gar nicht noch gedacht,aber wenn ich so deine fotos ansehe und alles durchlese bekomme ich auch lust sowas selbst zu bauen,hast ja schon ne gute aufbauanleitung geschrieben. :respekt:

  • #4


    Wir wollen Bilder sehn wir wollen Bilder sehn.... :D

  • #7



    also klar sind mdf besser wie spanplatten das stimmt, aber schau mal wieviele normalen hauslautsprecher oder wieviele subs für's auto in normalen spannplatten eingebaut sind und ihren dienst verrichten,


    der nachteil an spanplatten ist, das es passieren kann das es durch die vibration splittert, das passiert bei mdf nicht, aber mal ehrlich, dazu brächtest echt schon ne abartige anlage damit so ne dicke spannplatte vom bass zum splittern anfängt!!!

  • #8


    Habe ich doch weiter oben auch erwähnt:
    MDF ist zum Boxenbau zwar ein qualitativ besseres Material als Rohspan, jedoch bringt es gleichzeitig auch Nachteile mit sich:


    MDF ist schwerer als Rohspan
    MDF lässt sich schwerer verarbeiten
    MDF ist sehr teuer


    Im Boxenbau werden vermutlich 90% aller Gehäuse aus Rohspan bestehen. Das bildet einfach einen optimalen Kompromiß aus Qualität, Preis und Gewicht.
    Rohspan kann bei der oben angegebenen Verarbeitung weder reissen, noch platzen. Soetwas ist nahezu unmöglich.
    Letztenendes kann jeder das verwenden, was ihm am gescheitesten vorkommt.

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