@Thommybeluga
Die Gesellschaft OPC existiert seit 1997. Es vergingen noch 6 Jahre, bis die Omega Produktion eingestellt wurde. Hätte man also locker einen Omega OPC bauen können... Der Grund fällt also aus.
Ich denke, es ist eiegentlich ganz einfach, warum es keinen Omega OPC gab.
Opel hatte Ende der 90er in fast jeder Baureihe ein eigenes Spitzenmodell:
- Corsa B World Cup(???)
- Corsa C GSi
- Astra G Sportive bzw. Sport
- Vectra B i500
- Omega MV6
Beim Tigra und Zafira fehlte das sportliche Spitzenmodell komplett.
Es ist keine einheitliche Linie zu sehen. Der Imagevorsprung der Spitzenmodelle kann nicht modellübergreifend genutzt werden, marketingtechnische Synergien zwischen den einzelnen Modellreihen sind nicht möglich.
Vermutlich um die Sportaktivitäten zu bündeln und effizienter zu gestalten wurde 1997 OPC gegründet. Erste sichtbare Hauptaufgabe war die Erstellung eines Homologationsmodell. Dies hat man technisch bewusst konservativ gehalten, um bei einem mangelnden Abverkauf dieses Modells an Privatkunden über die Homologation ein technisch beherrschbaren Rennsportwagen zu haben, mit dem auch finanzschwache Privatteams kostengünstig arbeiten können.
Ich geh aber davon aus, daß Opel vom Ansturm der Leute auf den ersten Astra OPC so überrascht wurde (3000 statt geplanter 2500 OPC wurden verkauft > ist eigentlich der einzige OPC, der dem ursprünglichen OPC Grundgedanken Rechnung trägt, also der einzig "wahre" OPC), daß man auf die Idee kam, eine OPC Linie aufzulegen. (Und sich damit vom Homologationsgedanken verabschiedet hat).
An Astra G OPC I & II / Zafira A OPC / Vectra C OPC sieht man m.M. nach gut, daß die OPC Teile im Nachgang angebracht wurden. Auch beim Meriva wurden die OPC Teile wohl im Nachgang "andesignt". Astra H OPC / Zafira B OPC und Corsa D OPC wurden schon währende der Grundentwicklung auf OPC getrimmt. Man siehts. Allerdings wurde keines dieser Modelle für den Motorsport zugelassen.
Zu jener Zeit aber, als der OPC Keim bei Opel zu wachsen begann, war die Entwicklung des Omega V8 schon soweit vorangeschritten, daß ein Omega OPC nur unnötige Kosten verursacht hätte und zu dem dem Omega V8 das Wasser abgegraben hätte. Die allgemein schwachen Verkäufe des Omega in den letzten Jahren und das alsbaldige Ende der Baureihe haben dann wohl für ein Ende des Omega V8 und das Zurückstellen der Omega OPC Idee gesorgt. Wobei ein Omega OPC wahrscheinlich von vornherein nicht in die Modellpolitik gepasst hätte.
Zudem gab es keinen Vectra OPC zu jener Zeit, da war ja noch der i500 und auch da dauerte es ja noch ein paar Jahre bis der OPC kam...
Damit hat sich OPC eigentlich von einer Sportschmiede zu einer "Ausstattungslinie" entwickelt. Die Motoren sind zum Teil nicht OPC spezifisch. Den Meriva OPC Motor gibt es auch ganz normal im Astra H GTC. Ohne OPC. Im Corsa OPC arbeitet ein Meriva OPC Motor, der optimiert wurde, aber eigentlich auch im Corsa D GSi zu finden ist. Dort halt nur mit anderm Steuerteil...
Zum Teil sind die Motoren in gleichen Modellen, nur ohne OPC Label verbaut, z.B. Astra G Turbo Coupe / Cabrio oder Vectra vs. Signum.
OPC verwässert also sein Grundgedanken und kommerzialisiert sich selbst. Ich denke mal, man versucht, den Motorsport durch Privatteams abdecken zu lassen und damit Kosten zu sparen. Andererseits soll OPC wie die S Modelle von Audi oder die M Modelle von BMW als sportliche Spitzenlinie etabliert werden. Allerdings torpediert man sich mit der unkonsquenten Modell- und Motorenpolitik selber. Na ja.
Das ist meine persönliche Meinung zu dem Thema OPC. Die Realität kann natürlich gaaaanz anders aussehen...