Moin
also, wie im kalenderthread versprochen, versuche ich hier einiges zu beschreiben, das man gute bilder erhält.
bitte jammert nicht gleich wenn nicht von anfang an alles hier steht - ich bin in der heizungsbranche tätig 8neben der fotographie) und hab deshalb jetzt hochsaison.
Erster Abschnitt: Die Kamera
jeder der fotographieren will muss zwangsläufig eine kamera besitzen (oder zumindest mitbenützen dürfen.) wir unterscheiden hier mal grob zwischen
Analog und Digitalfotographie.
die analogfotographie ist die einzige qualitätsfotographie (sogar sympatisanten der neuen 36 MP Mittelformat Digitalkameras bestätigen dies). wieso? die analogfotographie arbeitet mit einer lichtempfindlichen fläche, welche zwar auch eine art 'pixel' enthält, aber diese überlappen sich, sind also fliessend im übergang.
die digitalfotographie ist stur - eben digital, es gibt nur eine information die sie kennt - oder es gibt keine (unbekannt = 0) dazwischen gibt es nichts. desshalb ist es wichtig auf die anzahl der zur verfügung stehenden farben zu achten. je mehr farben zur verfügung stehen, desto eher trifft der chip die passende, realitätsnahe farbe. hundertprozentig genau schafft es so ein chip selten, da die natur analog, und nicht digital ist ...
dazu kommt, das ein bild immer nur die anzahl bildpunkte zur verfügung hat, welche der chip auslesen kann - eben die pixel.
nehmt euch einmal eine postkarte zur hand. mest breite und länge, dann nehmt ihr zum beispiel das 'standart' internet bildformat von 640 x 480 pixel. das heisst, ein bild wird an der langenseite in 640, und an der kurzen seite in 480 'kästchen' unterteilt. nun stellt euch einmal vor, wie gross so ein kästchen wird. jedes kästchen kann nur eine information speichern. ihr könnt aber auf so einer postkarte sehen, das auch in so winzigen unterteilungen immernoch mehr als eine information zu finden ist.
erhöht man nun die anzahl der pixel auf zb 1024 x 780 dann sieht man, das die entstehende gitterlinienstruktur schon etwas feiner wird, so kann man sie also beliebig erhöhen, bis zum maximum der möglichen bildpunkte der zur verfügung stehenden kamera. analog ist dies schier unendlich, digital sind wir zur zeit bei ca 12 milionen solcher bildpunkte (kameras jenseits der 20'000 euro grenze schaffen auch schon mal 20, 30 oder 36 millionen.
dies mal zur funktion des digitalen auges.
dann unterscheiden wir zwischen sucherkameras und spiegelreflexkameras.
bei der sucherkamera sehen wir mit dem auge durch ein kleines loch mit einer linse, evt noch einer verstellbaren scheibe die den bildrand imitiert und je nach zoomfaktor einigermassen angepasst hin und herschiebt. das eigentliche objektiv sitzt aber einige centimeter weiter unten. bei bildern in kurzen distanzen ist dies ein erheblicher wissensvorteil wenn man folgendes beachtet. :
setzt euch eine imaginäre linie von eurem auge auf das zentrum des objekts, dann setzt von dort zurück in die mitte des objektives - ihr seht, die linien decken sich nicht. dies nennt man den paralaxenfehler. scheint die verschiebung noch so klein, ist die wirkung auf einem bild in nahaufnahme oder bei ganz kurzen distanzen teilweise frappant - es scheint dann als würde man das bild durch ein fischauge betrachten - es verzieht sich - und vorallem deckt es sich nicht mit dem gewünschten bildausschnitt.
die spiegelreflexkamera hingegen sieht immer durch das objektiv (desshalb hat es dort meist keinen digitalen bildschirm, welcher als sucher 'misshandelt' werden kann)
man sieht also exakt das was dann der chip auch sieht - bis auf das kleine detail das das bild rundum einige % grösser ist, da der klappmechanissmus des spiegels etwas platz braucht und dementsprechend den rand abdeckt.
weiter gehe ich hier gar nicht in die technischen details ein. es gäbe noch andere kameratypen und andere bildformate als die, welche wir aus der kleinbild und 'standart' digitalfotographie kennen.
heute wird meistens im format
4:3 oder 16:9 fotographiert.
nun zu den technischen merkmalen:
eine kamera soll haben:
- auflösungswahlschalter (bildgrösse oder MegaPixel angabe)
- speicherart JPG, PSD, Raw
- komprimierungsfaktor, meist NORMAL, FEIN, EXTRAFEIN
- blitz aus funktion
- blitz rotaugenfunktion AUSSCHALTEN.
- programmautomatik
- szenenmodus (sind voreingestellte, meist unpassende werte für mitteleuropa)
- freie belichtungszeit wahl
- freie blendenwahl
- freie belichtungs UND blendenwahl
- ISO wert einstellung
- Weissabgleich manuel und selbstprogrammierbar
- belichtungskorrektur ev in 0.3 oder 1 schritten positiv und negativ
- selbstauslöser, serienbilder, evt. terminierbare bildabläufe
- stativgewinde
- akkuladegerät
- speicherslot (von vorteil CF, sind zwar die grössten, aber die stabilsten, und schnellsten schreibgeräte in den kameras)
alle weiteren funktionen sind spielzeuge und gehören in die spielzeugkiste der kinder (inklö. einigen oben erwähnten...)
belichtungszeit.
der mensch kann bis ca 1/60 sekunde ruhig halten. bei einer entsprechend schweren und grossen kamera schafft man das bis zu 1/25 sec. geübte vielfotografierer schaffens bis zu 1/8 oder 1/4 aber dann ist bei jedem schluss - das hat mit der muskulatur, der atmung und der blutbewegung in den adern zu tun.
eine kamera wird zum fotographhieren immer in zwei hände genommen und am gesicht mit dem sucher (wenn möglich am auge ^^) 'befestigt' so kriegt man die entsprechende ruhe wenn die belichtungszeit mal etwas länger werden soll.
alles was länger ist als oben genannt soll mit einem ein oder dreibein stativ fotographiert werden. für bilder vom boden her gibt es ganz kleine dreibeinstative mit schwanenhalsänlich flexiblen beinchen, die gestreckt keine 20cm lang sind. man kann also die kamera quasi am boden in jeder stellung und jedem neigungswinkel positionieren.
blitzaufnahmen mit eingebauten blitzgeräten sind für distanzen von 200 cm !! ausgelegt. bei spiegelreflex kameras bis etwa 300 cm. vergesst den rotaugenentfehrner. er lässt die kamera künstlich verlangsamen und verscheucht den schnappschuss. dreht lieber die kamera leicht nach oben und nach der seite weg, so das das licht des blitzes nicht auf der netzhaut reflektiert und zurück zur kamera geschikt wird.
für grössere distanzen braucht man aufsatzblitzgeräte, welche nicht mehr auf hjeder kamera installiert werden können. diese sind einerseits sauteuer und andererseits auch nur begrenzt nutzbar (dazu nur auf wunsch nähere erläuterungen.)
aufnahmen mit blitzlicht solten bei iso 200 und belichtungszeiten von 1/60bis 1/125, bei beseren kameras bis 1/250 gemacht werden. spiegelreflex mit aufgesetzten blitzgeräten können mit hochpräzisions synchronisation auch bis teilweise zu einem tausendstel aufnahmen machen.
wichtig aber beim bliztzen ist. keine glanzoberflächen fotographieren, und keine reflektierenden gegenstände. wenn es doch sein muss, auf einen weissen, dünnen regenschirm (vorher ausprobieren, wie viel licht der schirm durchlässt, und wie stark das objekt dann noch ausgeleuchtet ist...
nehmt mal ure kamera, stellt sie in den (meist) a, s oder M modus, probiert mit der belichtungstzeit, der blendenöffnung oder der kombination bilder zu machen. werden die bilder vernebelt hell bis weiss, ist zuviel licht auf den sensor gekommen, spricht die blende war zu gross oder die belichtungszeit zu lang) wird das bild dunkelvernebelt obis schwarz habt ihr eine zu kleine blende oder zu kurze verschlusszeiten.
wichtig: kontrolliert das resultat meinetwegen am bildschirm der kamera. nehmt es aber nicht als bare münze, sondern leidiglich als vergleich was wann wie passiert. seht euch die bilder am bildschirm eures PC's an. denn die kleinen lcd's der kameras haben oft weniger farben als der chip, eine schwache hinterleuchtung was im allgemeinen zu überbelichtungen tendiert, weil man glaubt das bild sei zu dunkel, und die anzahl pixeldie das bild anzeigen können ist meist nicht mehr als 256'000.
noch was zur blende:
je kleiner die zahl, desto grösser die öffnung, sprich je mehr licht kommt rein. was die blende ist, ist ganz einfach erklärt. schaut in den spiegel und nehmt eine taschenlampe mit. schaut in den spiegel und beobachtet euer auge - die pupille (der dunkle fleck in der farbe, lässt das licht auf die netzhaut fallen. die iris öffnet und schliesst sich automatisch, damit immer in etwa gleich viel licht kommt, und uns das bild nicht blendet (was im sommer nicht immer ganz perfekt gelingt). lasst nun den lichtkegel der taschenlampe auf euer auge fallen - ihr seht, die iris wird kleiner, so das weniger licht durch kommt. in der fotographie ist das dann eine grössere blende - weil man (eselsbrücke) mehr iris sehen kann ist die blende grösser. sieht man weniger iris, ist die blende kleiner.
die belichtungszeit kann nicht mit dem auge verglichen werden, weil da ist sie konstant - immer exakt gleich viele bilder, die mit der gleichen belichtungszeit im hirn ankommen.
wollt ihr ein auto das vorbei fährt fotographieren, braucht ihr eine schnelle bverschlusszeit 1/250sec und kleiner - wenn das eure kamera nicht hat - 'fährt' ihr mit der kamera in fahrtrichtung des autos mit - die geschwindigkeit verlangsamt sich gegen null (differenz von kamera zum auto) damit man mit einer verschlusszeit von 1/40 bis 1/60 gestochen scharfe bilder bekommt (und den tollen effekt, das der hintergrund verschwommen ist)
so, dies als erste kleine lektion - jetzt muss ich mal weiterarbeiten - sonst kriegt ich probleme mit meinen kunden.
der nächste schritt wird die nbelichtungskorrektur sein .-)
stef
noch 'n tipp am rande. wer jetzt mit batterie (oder akku) betriebenen geräten hantiert, wird merken, das die leistung rascher abfällt als im sommer... die batterien oder den akku aus der kamera nehmen, rasch in die hosentasche schieben, einige minuten warten bis das teil durchgewärmt ist - einsetzten, und schon haben wir wieder leistung. dieser trick hilft auch, wenn man mal keine batterien mehr hat oder der akku vergessen hat nachzuladen... so kann man dann trozdem noch ein paar wenige bilder machen, anstatt sich zu ärgern...
stef