Von Blackrainbow.
Heute wurde es an meinem Y22XE Zeit, den Zahnriemen zu wechseln. Das habe ich natürlich zuhause gemacht, denn am längs eingebauten 16 V kommt man vorne sehr leicht an sämtliche Schrauben dran. Normalerweise war der Wechselintervall damals von Opel alle 120.000 km vorgeschrieben. Da jedoch zu viele Defekte und Garantieansprüche bezüglich gerissenem Zahnriemen zur Geltung kamen, wurde der Wechselintervall auf 60.000 km verkürzt. Meiner lief bisher satte 107000 km. Wie man später auch sehen kann, wurde dies allerhöchste Zeit.
Ein passendes Synchrobelt-Kit von Conti kostet ca 70 EUR im Fachmarkt. Das Set beinhaltet den Zahnriemen, die Spannrolle (TP), sowie 2 neue Führungsrollen (IDLER)[GRÜN]:
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Als erstes schrauben wir die obere Plastikführung für die Kabel und Schläuche vor den Nockenwellenrädern mit einer 10er Nuss ab (ROT).
Den Inhalt nehmen wir vorsichtig aus der Führung und entfernen das Plastikzeug, damit wir später problemlos an die Nockenwellenräder kommen.
Gleich danach nehmen wir den Serpentinenriemen ab. Hierzu mit einer 15er Nuss auf die Spannrolle (BLAU) und diese herunterdrücken, bis selbige den Riemen freigibt und man letzteren abnehmen kann.
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Die Zahnriemenabdeckung können wir nun problemlos entfernen, indem wir die beiden Aussentorxschrauben (GELB) entfernen, sowie die hinter der Mutter des bereits abgenommenen Plastikkanals liegende 10er Schraube (BLAU):
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Wir haben nun nach Abnahme der Zahnriemenabdeckung vollen Zugriff auf den Zahnriemen:
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Wie man sieht, weist der alte Zahnriemen bereits optisch einen hohen Verschleiß auf, sowie die typische "Schattenbildung":
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Damit beim Tausch kein Fehler passiert, justieren wir den Motor auf OT (Oberer Totpunkt) indem wir an der Kurbelwelle unten drehen (15er Nuss), bis sowohl die Riemenscheibe auf der entsprechenden Markierung steht, als auch die beiden Nockenwellenräder oben an der Markierung angelangt sind (GELB).
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Als nächstes nehmen wir die Riemenscheibe ab, indem die 4 Aussentorxschrauben der Scheibe herausgeschraubt werden (GELB):
Mit einer 13er Nuss schrauben wir die Spannrolle des Zahnriemens heraus (ROT), hierdurch entspannt sich der Riemen und wir können diesen vorsichtig abnehmen.
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Nun können wir sofort die neue Spannrolle aus dem Kit verbauen, indem wir sie mit dem vorhandenen Stift in die rechte Nute im Motorblock stecken und lose gegen schrauben (VIOLETT). Die linke Nute ist für einen gebrauchten Riemen.
Die beiden Führungsrollen (GRÜN) müssen auch erneuert werden. Diese sind ganz normal verschraubt, jedoch in unterschiedlicher Richtung (Foto!)
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Ist dies alles getan, stecken wir den Riemen drauf. Wir fangen unten an und arbeiten uns langsam nach oben vor. Die Kurbelwelle, sowie die Nockenwellenräder dürfen sich nicht um einen einzigen Zacken verstellen! Ist dies passiert, muss der Riemen erneut herunter und alle 3 Räder auf OT-Stellung gebracht werden.
ACHTUNG: Wer hier nicht genau arbeitet, führt einen kapitalen Motorschaden herbei!
Ist der Riemen montiert, kann die Spannrolle gespannt werden.
Mit einem 6er Inbus die Spannung einstellen und die 13er Schraube dann festziehen.
Zum Schluss nur noch die Riemenscheibe mit den 4 Aussentorx auf OT montieren und wir können den Motor per Hand drehen und kontrollieren:
Die Kontrolle des Rundlaufs ist unbedingt notwendig.
Wir sichten alle 3 Räder (2x Nockenwellen und 1x Riemenscheibe) auf OT-Stellung.
Drehen nun mithilfe einer 15er Nuss unten an der Kurbelwelle, bis diese 2 mal rund gedreht wurde. Die Nockenwellenräder drehen über diesen Weg 1 mal exakt rund.
Nun sollten alle Stellungen wieder auf den Markierungen des OT stehen.
Ist dies nicht der Fall, muss der Riemen erneut abgenommen und nachjustiert werden!
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst die Zahnriemenabdeckung verschrauben, dann den Riemen montieren und zum Schluss die Plastikführung der Kabel weiter oben befestigen.
Einer langsamen Probefahrt steht jetzt nichts mehr im Wege
ergänzende Kommentare von hmld
1. Ist das NW-Blockierwerkzeug von Vorteil
2. Sollte das Drehmoment mit angegeben werden (25Nm)
3. Der Spannarm des Riemenspanners muss auf ca. 5 Uhr entgegen Uhrzeiger gespannt werden
4. Die Riemenscheibe muss nicht rauf. Das KW-Rad hat ebenfalls ein Markierung
5. Die Richtung des Auflegens ist wichtig
6. Die WaPu muss neu
Auch sollte man drauf achten, dass man die Spannrolle VORHER überprüft,
dass die plan anliegt. Sonst kann es passieren, dass der ZR schief läuft
und/oder flattert...